Starkes Schwitzen: Starkes Schwitzen und Schweißgeruch in der Pubertät

Übermäßiges Schwitzen und Schweißgeruch bei Jugendlichen – das kann es bedeuten
Ein junges Mädchen in der Pubertät, das sich auf ihrem Smartphone zum Thema Hyperhidrose informiert
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    Die Pubertät ist für viele Jugendliche eine aufregende und prägende Zeit. Der Körper verändert sich. In dieser Lebensphase bilden sich die Sexualorgane voll aus, die sekundären Geschlechtsmerkmale werden entwickelt, die Teenager erfahren nochmal einen ordentlichen Wachstumsschub und auch das Gehirn strukturiert sich noch einmal neu.

    Und als wäre das alles nicht schon herausfordernd genug, verändert sich in dieser Zeit auch das Schwitzverhalten und der Schweißgeruch. Viele Jugendliche schwitzen in der Pubertät stärker als zuvor und der Schweiß beginnt regelrecht zu müffeln. Als Jugendlicher stark zu schwitzen kann nicht nur unangenehm und verunsichernd sein, sondern manchmal kann auch mehr dahinterstecken.

    Ist es normal in der Pubertät viel zu schwitzen?

    Wenn sich Schweißbildung und Schweißgeruch in der Pubertät ändern, kann das ganz normal sein. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden findet eine hormonelle Umstellung statt. Das kann unter anderem die Thermoregulation und die Steuerung der Schweißdrüsen durcheinanderbringen, so dass in Situation geschwitzt wird, in denen der Körper nicht gekühlt werden muss.

    Außerdem nehmen in der Pubertät die apokrinen Schweißdrüsen ihre Arbeit auf.

    Wir haben verschiedene Formen von Schweißdrüsen.
    Wir haben verschiedene Formen von Schweißdrüsen.
    Dr. Thomas Dirschka
    Chefarzt am CentroDerm in Wuppertal
    Hinweis zum Zitat
    Dr. Thomas Dirschka, Chefarzt am CentroDerm in Wuppertal

    „Ekkrine Schweißdrüsen sind die, die einfach für das Schwitzen verantwortlich sind und überall am Körper vorkommen. Und wir haben auch apokrine Schweißdrüsen, die neben dem Schwitzen und der Thermoregulation auch noch eine Wirkung über den Geruch haben.“, erklärt Dr. Thomas Dirschka. Die apokrinen Drüsen befinden sich unter den Achseln und im Intimbereich, während die ekkrinen Drüsen über den gesamten Körper verteilt sind.

    Die hormonelle Umstellung kann also dazu führen, dass Jugendliche mehr Schwitzen und der Schweiß zu riechen beginnt oder müffelt. Für Jungen ist ein eher schwerer, beißender Geruch üblich, bei Mädchen kann der Schweiß eine eher säuerliche Note verströmen. Wenn sich der Hormonhaushalt im jungen Erwachsenenalter einpendelt, normalisieren sich auch Schweißbildung und -geruch.

    Wie lange dauert das Schwitzen in der Pubertät?

    Im Durchschnitt dauert die Pubertät 5 bis 6 Jahre. Bei Mädchen beginnt sie meist ab dem 9. Lebensjahr, bei Jungen etwas später ab 11 Jahren. Mit etwa 14 beziehungsweise 16 Jahren sind die Jugendlichen dann geschlechtsreif. Bis sich die Hormone, und damit auch das Schwitzverhalten, einpendeln, kann es jedoch auch etwas länger dauern.

    Wenn das starke Schwitzen bleibt: Hyperhidrose bei Jugendlichen

    In einigen Fällen kann hinter der verstärkten Schweißabsonderung aber auch mehr stecken. Wenn der Schweiß überhandnimmt, die Teenager darunter leiden und sie auch nach der Pubertät übermäßig schwitzen, kann eine primäre Hyperhidrose die Ursache sein. Dabei handelt es sich um eine chronische Erkrankung, bei der die Betroffenen so stark schwitzen, dass die Lebensqualität darunter leiden kann.

    Du hast den Eindruck, dass dein Schwitzen übermäßig oder krankhaft sein könnte?

    Hyperhidrose bei Teenagern erkennen

    Da in der Pubertät eine hormonelle Umstellung stattfindet, die sich auf diverse Körperprozesse auswirkt, wird die primäre Hyperhidrose als Krankheit in dieser Phase häufig nicht erkannt. Das vermehrte Schwitzen wird oftmals als Begleiterscheinung der Hormonumstellung abgetan, die sich sozusagen wieder "rauswächst". Viele Betroffene erhalten daher häufig erst nach über 10 Jahren die Diagnose oder vertrauen sich einem Arzt an – dann, wenn die Pubertät schon lange vorbei, das extreme Schwitzen aber geblieben ist.

    Für die primäre Hyperhidrose gibt es zudem noch einige weitere Anzeichen, die typisch für die Erkrankung sind. Beispielsweise tritt das vermehrte Schwitzen vor allem tagsüber auf und nicht nachts. Darüber hinaus kann sie vererbt werden: Wenn ein Elternteil oder andere Familienmitglieder unter starkem Schwitzen leiden, kann das Risiko für krankhaft übermäßiges Schwitzen bei den Jugendlichen der nächsten Generationen erhöht sein.

    Weitere Informationen zur Erkrankung, den Symptomen und Ursachen findest du in dem Artikel Starkes Schwitzen ohne Grund – Was ist Hyperhidrose?.

    Die gute Nachricht: Hyperhidrose ist in der Regel behandelbar!

    Welche Ursachen kann starkes Schwitzen noch haben?

    Neben der natürlichen hormonellen Umstellung und der primären Hyperhidrose können noch weitere Ursachen für das heftige Schwitzen verantwortlich sein. Dazu gehören Krankheiten, wie zum Beispiel Stoffwechselstörungen oder Infektionskrankheiten, bei denen das starke Schwitzen als Symptom auftreten kann.

    Auch die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln kann übermäßiges Schwitzen bedingen. Das können beispielsweise Asthma-Medikamente oder Cortison-Präparate sein. Wenn du wissen möchtest, welche Arzneimittel starkes Schwitzen auslösen können, kannst du dir im Artikel „Starkes Schwitzen durch Medikamente“ einen Überblick verschaffen.

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